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Da mein Problem etwas den Rahmen des Threads Bildstile sprengt öffne ich hier diesen neuen.

Wenn ich CR3 Dateien mit Windows Bordmittel ansehen möchte (Laptop oder Desktop) habe ich das Problem, das entwickelte RAWs von Windows anders interpretiert werden als ich es beabsichtigt habe. 

Das ist ungut, wenn man die Bilder zur Vorauswahl (z.B. WinApp 'Fotos') präsentieren möchte. Hier mal ein extremes Beispiel: links RAW Datei rechts Jpeg. 

EIN Screenshot somit unter gleiche Bedingungen entstanden.

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Das Jpeg rechts entspricht in etwa dem in DPP erstellen Bild. Das linke wird für etwa 1 Sekunde in der fast gleichen Darstellung angezeigt (Lichtstimmung). Dann verstärkt/hellt die App das Bild auf und ruiniert für mich das Bild. Das passiert auch bei zu hellen Bildern in die andere Richtung. So meine Erfahrung. Eine Vorschau mit Windows Bordmitteln ist damit, meine ich, nicht vernünftig möglich. Also müssen die Bilder immer gleich auch als Jpeg-Version aufgenommen oder müssen umgewandelt werden (Jpeg, Tif, dng, png whats ever) Diese werden nämlich NICHT durch die App 'verbessert'. 

Das zieht sich dann weiter durch bis in die Schnittprogramme mit denen ich arbeite. (EDIUS, und DaVinci Resolve). Dabei ist Resolve aus dem Rennen, da es mit CR3s nichts anfangen kann. CR2 Klappt dagegen nativ ohne Umwandlung.

Edius nutzt nämlich, wie ich via dem Münchener Distributor aus Taiwan erfuhr, genau diese WIndows-Routinen auch um die Fotos zu importieren. Seit einem Update ist es auch nicht mehr möglich die Bildverbesserung durch die App abzuschalten. Diese Option gab es vordem und war standardmäßig deaktiviert. Darum verstehe ich jeden, der neben RAW gleichzeitig Jpeg aufnimmt. Nicht nur weil die Dateien kleiner sind zum versenden, sondern damit man halbwegs absehen kann, was aus dem Bild herauszuholen ist. Vorausgesetzt man hat die richtigen Bildstile gewählt. Den  so wie ich das verstehe werden diese bei Jpeg sofort angewendet und lassen sich im POST nur mit Verlust beheben. Bei RAW kann man diese ja nachträglich leicht ändern. Dabei ist (bearbeitetes RAW) wegen der erreichbaren Qualität DER Grund warum ich mit dem ganzen Geraffel und nicht mit Handys aufnehme. 

Ich weiß nicht ob das Nur die CR3 Formate betrifft oder ob das auch die Sony oder Nikon RAW-Fotoverarbeitung.

So, das war jetzt etwas lang aber ich hoffe  Ihr grillt mich nicht deswegen. 😔🤞

LG aus Berlin

Uwe

Hallo Yubi,

da bin ich wieder. 🙂

Letztendlich hast Du es selbst schon gemerkt. Die Windows Fotoanzeige ist nicht wirklich zur Betrachtung von RAW Dateien geeignet.

Zunächst einmal zum besseren Verständnis auch anderer Forumsmitglieder über was wir hier diskutieren: 🙂 

JPG

Bei .jpg Dateien wird das Bild in den Kameras selbst entwickelt und zwar so, wie sich die Kamerahersteller das für die jeweilige Kamera gedacht haben und auch immer auf die gleiche Art und Weise. Damit man das Aussehen der Bilder trotzdem etwas variieren kann, wurden Bildstile eingeführt die jeweils einen anderen Schwerpunkt bei der Entwicklung setzen. Das fertig entwickelte JPG muss nicht mehr interpretiert werden, sondern wird nur noch ausgelesen und dargestellt.

Du hast Recht, dass es unterschiedliche "Versionen" von JPG gab. Der Vergleich der beiden JPG und JPEG2000 als unterschiedlicher "Dialekte" ist nicht ganz richtig. Tatsächlich handelt es sich hier um zwei verschiedene Bildformate. Mit der bewussten Namensähnlichkeit wollte man an den Erfolg von JPEG anknüpfen.

JPG und JPEG sind identisch. Man hat sich im Laufe der Zeit an die dreistellige Schreibweise angepasst, weil sie einen Quasistandard bildet (z.B. EXE, TIFF, NEF, CR3, etc.)

Auch die unterschiedlich in der ISO angegebenen Dateiformate haben primär nichts mit der Farb- und Helligkeitsinterpretation zu tun.

RAW:

Bei Dateien die in der Kamera als RAW Datei abgespeichert werden, gibt es noch kein entwickeltes Bild. Es werden lediglich Helligkeitswerte der einzelnen Fotodioden des Sensors abgespeichert, die entweder von der Kamera (interne JPG Entwicklung), oder einem RAW Konverter (DPP4, Lightroom, Capture One, etc.) interpretiert und dann dargestellt werden müssen. Da die Hersteller ihre Entwicklungsinterpreter nicht rausgeben, muss jeder Hersteller von RAW Konvertern versuchen das Ergebnis bestmöglich umzusetzen. Deshalb gibt es bei RAW Dateien, welche z.B. in Lightroom oder in Capture One entwickelt wurden durchaus farbliche und auch Helligkeits Unterschiede. 

Ich hab Dir einmal zwei Dateien von mir  angehängt. Die erste Datei ist das unentwickelte RAW direkt in die Windows Foto App unter Win11 geladen. Man sieht das Bild ist ungeschärft, die stürzenden Linien sind gut zu erkennen.

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Das untenstehende Bild ist das entwickelte RAW

Beides sind Screenshots meines Monitors die ich im Abstand von 5 Minuten gemacht habe. Du siehst sie sind gar nicht so unterschiedlich.

Wichtig ist, dass das Farbmanagement von der Aufnahme bis zur Ausgabe stimmig ist. Das heißt z.B. auch , dass die Farbräume passen müssen. 

Wenn sich Deine Dateien so krass anders verhalten, dann müssen wir woanders nach der Fehlerquelle suchen. Du kannst mir gerne einmal Deine beiden Bilder schicken und ich schaue mir sie dann einmal an. 

Ich vermute folgendes: Dein Bild war stark unterbelichtet. Die Kamera geht bei der Belichtung immer davon aus dass der fokussierte Bereich einem mittleren Grau in der Helligkeit entspricht. Wird das jetzt ohne passende Parameter von Windows einfach ausgelesen sorgt Windows Foto für ein viel zu helles Bild.

Beste Grüße

Frank

bearbeitet von Lichtbilder-owl

„Ein gutes Foto ist ein Foto, auf das man mehr als 1 Sekunde schaut.“

(Henry Catier-Bresson)

So, Yubi und ich haben das Ganze einmal analysiert. 🙂

Die Vermutung, dass die Windows Foto App nach dem Laden zunächst das im RAW befindliche JPG anzeigt und dann das RAW nach Standard auf eine vermeintlich korrekte Belichtung entwickelt scheint sich bestätigt zu haben. Da das Windows System nicht "weiß", dass es sich um eine Nachtaufnahme handelt, in der die Mehrheit der Pixel am linken Rand im Schwarzbereich zu finden sind, wird das Bild unverhältnismäßig aufgehellt.  

Das Ganze lässt sich im RAW Konverter sehr schön am Histogramm oben rechts ablesen.

Original RAW:

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Das in DPP nachgestellte Ergebnis bei stumpfer "Entwicklung" nach Helligkeitsverteilung:

Es ist aber auch gar nicht notwendig, die RAW Dateien im Windows Foto Editor für eine Einschätzung zu betrachten. Auch werden zusätzliche JPG Aufnahmen nicht benötigt, sofern man die RAW Dateien auf den Rechner kopiert und diese dann im von Canon mitgelieferten DPP betrachtet. Hier wird das RAW analog zur Aufnahme in der Kamera angezeigt.

 

Links RAW Nativ, rechts das Kamera JPG

    

Bei anderen RAW Konvertern verhält sich das genauso.

Ich nehme auch immer RAW und JPG auf. Das JPG kommt jedoch nur zum Einsatz, wenn ich Dateien sehr schnell versenden muss, oder wenn die RAW Datei defekt ist. Ist alles in Ordnung werden die JPG Dateien bei mir nach Sicherung der RAW Dateien gelöscht.

Was uns zusätzlich noch aufgefallen ist, ist der korrekt zu verwendende Farbraum. Der Farbraum in der Kamera wirkt sich ausschließlich auf das JPG Bild aus! Wenn in der Kamera Adobe RGB eingestellt ist, muss es auch als solches eingelesen werden. Für Internet, Browser, etc. muss das Bild dann für eine korrekte Farbwiedergabe in sRGB konvertiert werden.

So, das war dann jetzt doch länger... 😉 aber ich hoffe das wir ein weing Licht ins Dunkel bringen konnten.

Wer mehr Unterstützung zu Farbmanagement und RAW Entwicklung haben möchte, darf sich gerne bei mir melden. 🙂

Beste Grüße

Frank 

 

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„Ein gutes Foto ist ein Foto, auf das man mehr als 1 Sekunde schaut.“

(Henry Catier-Bresson)

  • 3 months later...

Bei RAW-Fotos wird das Vorschaubild in JPG eingebettet und dies sieht der Windows-Codec und zeigt es an. RAW kann Windows und auch der Mac nicht anzeigen.
Für Windows gab es mal einen optionalen Codec für Windows 10, der mit CR2 / CR3 Bildformaten umgehen konnte. 
Hat sowas um €9.- gekostet. Seit Windows die eingebetteten JPG-Bilder direkt im Explorer wie JPG anzeigen kann, habe ich keinen Update mehr abgerufen.
Lightroom kann sie selbstständig interpretieren.  

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