Yongnuo 56 mm f/1.4 APSC (vs 85mm f/1.8 FF)

[teebaum]

Ich habe mir vor Kurzem das Yongnuo 56 mm f/1.4 bestellt, da ich bereits vom Yongnuo 85 mm f/1.8 am Vollformat sehr begeistert bin. Dank der Reviews von Christopher Frost war mir jedoch klar, dass ich vom 56 mm f/1.4 hinsichtlich Abbildungsqualität nicht ganz dasselbe Niveau erwarten darf. Angesichts des ausgesprochen günstigen Preises – etwas über 200 Euro direkt bei Yongnuo, vermutlich auch begünstigt durch Black Friday – ist das aber verständlich.

Gestern kam das Objektiv an, und ich konnte es an meiner Canon R7 ausprobieren. Verarbeitung, Bildqualität und Grösse erinnern stark an das 85 mm f/1.8: hochwertiges Metallgehäuse, grosser weichlaufender Fokusring und eine hübsche (Plastik) Sonnenblende. Im Unterschied zum 85 mm f/1.8 fehlt jedoch der Schalter, mit dem man den Ring zwischen Fokus, Control und Klick-Betrieb umstellen kann. Etwas ungewohnt ist auch, dass man zum Abnehmen des Objektivs einen kleinen seitlichen Knopf drücken muss – aber das hat man schnell verinnerlicht.

Von der Grösse her ist das 56 mm nahezu identisch zum 85 mm, das für seine Brennweite und Lichtstärke am Vollformat ohnehin sehr kompakt gebaut ist. Ich habe drei Vergleichsfotos erstellt: einmal mit dem 85 mm f/1.8 an der R6 Mark II, einmal mit dem 56 mm f/1.4 an der R7. Belichtet wurde jeweils mit 1/125 s, die ISO-Werte lagen etwa bei 500 (R7) und 1000 (R6 Mark II). Trotz höherer ISO scheint mir die R6 Mark II minimal weniger zu rauschen. Entrauschung, Schärfung oder sonstige Bearbeitungen habe ich bewusst weggelassen – lediglich Weissabgleich und Helligkeit wurden angeglichen. Die Bildpaare sind als A und B markiert; die Auflösung, welche Aufnahme zu welcher Kamera und welchem Objektiv gehört, gebe ich am Schluss.

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[teebaum]

Die Bilder A stammen von der Canon R7 mit dem Yongnuo 56 mm f/1.4, die Bilder B von der Canon R6 Mark II mit dem Yongnuo 85 mm f/1.8.
Die ISO-Werte liegen bei der R7 durchgehend bei ISO 500, bei der R6 Mark II bei ISO 1000, ausser beim zweiten Bild (ISO 640). Die Belichtungszeit war bei allen Fotos 1/125 s.

Gut sichtbar ist, dass das 56 mm an der APS-C-Kamera R7 durch den Crop-Faktor einem Bildwinkel von knapp 90 mm am Vollformat entspricht und daher etwas mehr Telewirkung zeigt. Die Schärfentiefe entspricht ungefähr f/2.2 am Vollformat – das bezieht sich ausschliesslich auf die äquivalente Schärfentiefe wegen der Verwendung an APS-C, nicht auf die effektive Lichtstärke.

Alle Bilder wurden auf 6000 × 4000 Pixel gerechnet, damit die R7-Dateien der Auflösung der R6 Mark II entsprechen.

Mich würde interessieren, wie ihr die Bildqualität der beiden Kombinationen im direkten Vergleich beurteilt.

[tomba8tomba]

Bilder B 👍

[teebaum]

vor 26 Minuten schrieb tomba8tomba:

Bilder B 👍

Aus welchen Gründen?
Ich tendiere auch eher zu B. Mein bester „Foto-Kumpel“ gefällt allerdings der Übergang in die Unschärfe bei A besser.

Generell finde ich die Unterschiede eigentlich erstaunlich gering. Ich hätte deutlich größere Unterschiede erwartet.

 

bearbeitet 3. Dezember von teebaum

[tomba8tomba]

Mehr Schärfe, besserer Kontrast, weniger Verzeichnung bei B.

Die Freistellung/Unschärfe bei A ist geringer, daher für manchen vielleicht angenehmer. Mehr Abblenden bei B würde vermutlich ähnlich aussehen. Wenn man alles scharf haben möchte bei A und bei B stark abblenden.

Wenn für Dich die Unterschiede zu gering sind, würde ich eines wieder verkaufen.

[Bluebandit]

Gibt es irgendwo einen Vergleich mit dem 56er von Sigma?

[teebaum]

vor 2 Stunden schrieb Bluebandit:

Gibt es irgendwo einen Vergleich mit dem 56er von Sigma?

Da ich das Sigma 56 mm f/1.4 noch aus meinen Canon-M-Zeiten kenne, würde ich behaupten, dass das Sigma ein Stück schärfer ist und vielleicht ein etwas härteres Bokeh erzeugt. Insgesamt hat es bei der Bildqualität die Nase vorn, vor allem wenn einem wichtig ist, dass die Schärfe über die gesamte Bildfläche hinweg konstant bleibt.
Allerdings kostet es auch etwa doppelt so viel wie das Yongnuo.