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Was vor vielen Jahren mal im EOS D System als freibleibendes Angebot begann - Abberationskorrektur, Vignettierungskorrektur durch nachladbare Objektivkorrekturdaten in der Kamera Firmware oder im RAW-Bildbearbeitungsprogramm, ist mittlerweile zum traurigen Standard bei Canon geworden. Ohne aktivierte Vignettierungs- und Verzeichnungskorrektur (die bei manchen R-Objektiven sogar fest voreingestellt ist) bekommt man manchmal nicht mal ein halbwegs vernünftiges JPEG aus der Kamera. Dieser Trend macht sogar vor Canon RF L Objektiven nicht halt. Siehe die Diskussion zum neuen Canon RF 35 1.4L. Ich finde, dass es sich Canon da zu leicht macht bei der Konstruktion neuer Objektive.

So pauschal würde ich da nicht zustimmen wollen - eine heftige Vignette analog zu korrigieren, kostet u.U. T-Stops.

Es ist nicht immer alles schwarz weiß. Zur Zeit wird es aber übertrieben - so ein Flaschenboden wie das 16mm/2.8 ist für mich ok, weil das Baumaß hier klein ist und das Ding vor allem günstig.

Bei einem L ist das aber komplett daneben.

Ein L muss einem Zeiss oder Leica ebenbürtig sein, sonst ist es halt ne Scherbe - Punkt -

Demnächst kommt wahrscheinlich Canon noch auf die Idee, eine Netto und eine Brutto-Auflösung anzugeben. Standard ist dann eben 20MP, gegen extra Abo-Cash dann für das L 40MP.

Grüße 

bearbeitet von AlfredTetzlaff
vor einer Stunde schrieb AlfredTetzlaff:

Ein L muss einem Zeiss...  ebenbürtig sein

Otus? Die Menge an Glas möchtest du durch die Gegend tragen?

Ich habe selber zwei für mich spannende Zeiss Classic, das Distagon 25/2.0 und das Planar 85/1.4, aber bei aller Liebe zu deren Look haben die durchaus einige Dinge, in die man bei der Bildbearbeitung Mühe investieren darf. Die ZE-Varianten lassen sich hervorragend an RF nutzen, aber heute wünschen sich viele eine handlichere Ausrüstung und einfachere Wege zum fertigen Bild. Zeiss steigt daher auch aus dem Fotogeschäft aus, weil die reine Optik und Mechanik ohne Expertise in modernen Systemen wie RF nur noch als Nischengeschäft mitspielen kann. Cosina als schon früher für Zeiss tätiger Produzent darf ja nun auch Canon RF bedienen.

Wenn ich da an die bereits an einem "alten" EF35/2.0 IS sehr feine Randauflösung denke, sehe ich Canon nicht vollkommen falsch unterwegs.

Den Wunsch nach manuellem Eingriff kann ich aber verstehen, sind denn in CR3-Daten aktueller Modelle die Korrekturen der immer RF-L-Optiken fest eingebacken? Oder kann man mit geeigneten Konvertern auch gezielt was abschalten?

vor 2 Stunden schrieb shepherd:

dass es sich Canon da zu leicht macht bei der Konstruktion neuer Objektive.

Dass es Canon dem Nutzer da leicht macht, wenn bsp.-weise so kompakte Objektive wie die 70-200-Zooms bei rumkommen, finde ich nicht so verkehrt. Dass dafür und für 45MP oder mehr eine rein optische Korrektur nicht ausreicht, erscheint mir nachvollziehbar.

Hm, ich seh das jetzt eigentlich nicht so streng. Schön, dass es die Option gibt. Aber derjenige, der mit einem JPG out of cam arbeitet, wird einen Unterschied ob mit oder ohne Korrektur kaum erkennen. Ich weiß, da lehn ich mich weit aus dem Fenster, aber die meisten, die sich ernsthaft mit Fotografie beschäftigen, fotografieren in RAW. Das muss ohnehin entwickelt werden und die Profilkorrektur in LR oder ähnlichen Programmen ist (zumindest bei mir) eh standardmäßig aktiv.

  • Like 1

Canon EOS 7D, Canon EOS R7
Canon RF 100-400mm F5.6-8 IS USM, Canon EF 70-200mm f/4L IS USM, Sigma 180 mm 3.5 EX DG IF APO Makro, Canon EF 100mm f/2.8L Macro IS USM, Canon EF-S 17-55mm f/2.8 IS USM, Canon EF-S 10-18mm f/4.5-5.6 IS STM

Ich sehe das auch relativ entspannt. Für mich zählt das Endresultat. Dass in modernen Systemen dazu diverse digitale Funktionen die optischen und mechanischen Gegebenheiten unterstützen, ist für mich okay.
Und wenn dank dieser Unterstützung das Objektiv kompakter und leichter gebaut werden kann, ist es sogar mehr als okay.

Wenn ich das Bild durch Sucher oder Display komponiere und später am PC entwickle und ausarbeite, ist es für mich weitestgehend irrelevant, wie viel digitale „Vorarbeit“ da schon systemintern geleistet worden ist.

Ich hätte wohl Mühe, in meinem Archiv Bilder zu finden, die wegen der systeminternen Digitalkorrektur sichtbar schlechter herausgekommen sind, als wenn sie mit rein optisch korrigiertem Material erstellt worden wären.
Und ich wäre sehr erstaunt, wenn mir jemand ein solches Beispiel zeigen könnte.

 

bearbeitet von Mundaun
  • Like 1
vor 6 Stunden schrieb shepherd:

Ich finde, dass es sich Canon da zu leicht macht bei der Konstruktion neuer Objektive.

Wenn Canon es sich „schwieriger“ machen würde, käme es halt schwerer und teurer für die Kunden heraus.
Wäre es dir das wert? Würden deine Bilder damit besser?

  • Like 1
vor 9 Stunden schrieb Mundaun:

Wenn Canon es sich „schwieriger“ machen würde, käme es halt schwerer und teurer für die Kunden heraus.
Wäre es dir das wert? Würden deine Bilder damit besser?

Das frage ich mich inzwischen auch. Wenn billige Flaschenböden mit digitalen Objektiv-Korrekturdaten das gleiche Ergebnis liefern wie teure optisch korrigierte Objektive, gehört den Flaschenböden die Zukunft. Vignette, Verzeichnung und Rauschen korrigieren Lightroom und Co. Farben komponiert der Digic-Prozessor und Verwackeln durch niedrige Lichtstärke und damit einhergehende lange Belichtungszeiten kompensieren IBIS und IS.

Die Frage ist - bin ich als Kunde bereit, den gleichen Preis dafür zu zahlen? Und somit eine wesentlich höhere Marge in Kauf zu nehmen?

Für mich ist das ganz klar - nein. Wenn der Hersteller an den Materialkosten sparen kann, will ich als Kunde die Ersparnisse haben.

Grüße 

 

  • Like 1

Vielleicht können wir das mal an einem konkreten Beispiel veranschaulichen: Das RF 24-105 STM kostet nur ein Drittel des RF 24-105 in der L-Ausführung und ist kleiner und leichter. Der Mehrwert des L-Objektivs - so hätte man früher argumentiert - liegt im besseren Witterungs- und Staubschutz und einer durchgehenden Lichtstärke von 4.0. Diese Vorteile schmelzen angesichts der digitalen Korrekturmöglichkeiten dahin. Also ist eine Entscheidung für das dreimal so teure L-Objektiv eine Bauchentscheidung und keine Kopfentscheidung?

vor einer Stunde schrieb shepherd:

Vielleicht können wir das mal an einem konkreten Beispiel veranschaulichen: Das RF 24-105 STM kostet nur ein Drittel des RF 24-105 in der L-Ausführung und ist kleiner und leichter. Der Mehrwert des L-Objektivs - so hätte man früher argumentiert - liegt im besseren Witterungs- und Staubschutz und einer durchgehenden Lichtstärke von 4.0. Diese Vorteile schmelzen angesichts der digitalen Korrekturmöglichkeiten dahin. Also ist eine Entscheidung für das dreimal so teure L-Objektiv eine Bauchentscheidung und keine Kopfentscheidung?

Opticallimits.com hat solche Werte festgestellt:

  • 24-105L bei 24/40/70/105mm: -3/1/1/1,5%
  • 24-105 bei 24/40/70/105mm: -7/0/0/0%
  • Vignette 24-105L: 2,6EV bei 24mm, 2,1EV bei 105mm
  • Vignette 24-105: 2,6EV bei 24mm, 1EV bei 105mm(f7.1!)

Wenn man sich dazu noch die Auflösungsmessungen ansieht, wird deutlich, dass ein einfaches 24-105/4-7.1 entweder kein brauchbares f4-Objektiv oder kein bei 24mm beginnendes Zoom genannt werden sollte, obwohl beides vorn auf dem Objektiv steht. Die Bedenken hätte ich beim 24-105/4L nicht, da sind schon einige Unterschiede zwischen den beiden. 

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vor 1 Stunde schrieb shepherd:

Wenn das die Botschaft der Zukunft ist - Flaschenböden als L-Objektive zu exorbitanten Preisen zu verkaufen, begibt sich Canon auf ganz dünnes Eis.

Diese "Warnungen" von Freizeit-Marktstrategen an die Hersteller gibt es schon lange.

Bei Canon z.B. früher wegen den "konkurrenzunfähigen" Sensoren, dann wegen dem "Verschlafen" auf den DSLM-Umstieg und jetzt wegen dem Blockieren von Drittherstellern, etc.

Irgendwie hat es die Firma geschafft, trotz all dieser Fehler und dunklen Vorzeichen Marktleader zu bleiben und Millionen von zufriedenen Kunden zu bedienen.

Und mit "Flaschenboden" und "exorbitant" ist der Mund schon etwas voll genommen. Wenn es so wäre, würden Profis und Amateure ganz sicher nicht auf Canon setzen.

bearbeitet von Mundaun
  • Like 3
  • Thanks 1

Wenn dann Nutzer auch mit einem plastic phantastic Zoom und DXO-Hilfe ihre Bilder randscharf hingezaubert bekommen, warum sollte man darüber sauer sein? 

Mein Billig-Smartphone liefert unkomplizierter und natürlicher belichtet HDR-Aufnahmen als die EOS R7 in der Familie... das gibt mir deutlich mehr zu denken. 

Wenn es eigentlich darum geht, dass einen persönlich Canons Preis- & Systempolitik annervt, muss man dann eben die Konsequenzen ziehen. Denn einen echten Wettbewerb, der Canon innerhalb seines Systems demnächst zwingt, maximalen Gegenwert für das Geld ihrer Kunden zu bieten, sehe ich angesichts der jetzt sehr kurz aussehenden Leine für Sigma und Tamron nicht kommen. Was die japanischen Drittanbieter im Stande wären, an optischer Qualität mit sinnvoller Korrektur per Software kombiniert zu liefern, ist ja bekannt, ebenso wie deren durchaus attraktive Preise. 

bearbeitet von outofsightdd

Ich schrieb es ja gestern schon in einem anderen Thread. Es gab mal einen Gummistiefelhersteller, der hat sich als Marktführer bei Telefonen gesehen und sah sich im Besitz der Weisheit.

Wo ist der heute?

bearbeitet von AlfredTetzlaff

 

Nokia hat sehr erfolgreich klassische Handys gebaut und vertrieben aber die Entwicklung Richtung Smartphone verschlafen. DAS ist überhaupt nicht mit dem Verhalten von Canon vergleichbar!  Würde Canon heute noch komplett an DSLR hängen, dann wäre die Konstellation ähnlich. So nicht!

Zurück zum Objektiv: die Stimmen dazu im Netz sind durchaus auch positiv. So war zu lesen, dass der erwartete Preis des Objektives 500€/$ höher gewesen ist! Die Bildergebnisse sehr scharf und überzeugend sind.

Wer sich für das Objektiv interessiert und unbedingt auf andere Urteile aus dem Netz achten will, der sollte einfach noch etwas warten. Der gezeigte YT-Kanal ist jedenfalls nicht unumstritten 😉  und mußte schon mal einen eigenen Beitrag hinterher wieder relativieren.

Man kann viel Zeit sparen, wenn man nicht allen Krempel im Netz anschaut 🙂 

Und zu den RF 24-105 Modellen: ich hatte seinerzeit eine junge R6 im Kit mit dem STM-Modell sehr günstig als Aussteller gekauft und wollte das Objektiv gleich wieder verkaufen. Auf Hinweis auf die geringe Naheinstellgrenze, der hier aus dem Forum kam, gab ich dem Objektiv eine Chance. Und siehe da, jetzt sind beide Versionen bei mir im Einsatz und haben auch beide ihre Berechtigung! Irgendwelche Messwerte und digitale oder optische Korrekturen interessieren mich im Ergebnis dann schlichtweg nicht mehr 🙂 

 

  • Like 4
vor 49 Minuten schrieb xbeam:

 

Der gezeigte YT-Kanal ist jedenfalls nicht unumstritten 😉

 

Ich musste gerade lachen, sozusagen der Held der Steine im Canon-Universum. :classic_biggrin:

Ich schaue beide und bilde meine eigene Meinung, würde ich beide nicht sehen, würde mir u.U. Information für eine differenzierte Meinung fehlen, insofern sind mir solche YT-Channel lieber, in den schwächen am Produkt aufgezeigt werden, als solche, die aus schwärmen nicht mehr herauskommen, weil alles scheinbar so rossig aussieht. :classic_wink:

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